Die Noten eines Klaviers zu verstehen, ähnelt ein wenig dem Erlernen einer Sprache – am Anfang kann es etwas dauern, aber mit der Zeit wirst du alles sprechen bzw. spielen können, was du möchtest!
Diese frühen Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, da sie die Grundlage für den musikalischen Ausdruck bilden und es dir ermöglichen, mittels Melodien und Harmonien zu kommunizieren.
Wenn du dich mit jeder Tonart und ihrem Klang vertraut gemacht hast, wird das Musizieren so intuitiv wie das Sprechen deiner Muttersprache.
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Was sind klaviernoten?
Jede Note auf dem Klavier trägt den Namen eines Buchstabens, wobei diese Klaviertöne wie das englische Alphabet angeordnet sind (im Deutschen nutzen wir für die weiße Taste jedoch “H” statt “B”). Die Noten sind von A bis G angeordnet und wiederholen sich dann. Meist beginnt man allerdings mit dem C, da dies für Anfänger beim Erlernen von Liedern einfacher ist. Hier siehst du die Namen der Klaviernoten auf den weißen Tasten:
Auch die schwarzen Klaviertasten haben Namen, aber darauf kommen wir später noch zurück. Wenn du als Anfänger Klaviernoten lernen möchtest, solltest du dich zunächst auf die weißen Tasten konzentrieren. Falls du noch unsicher bist, wo die Noten auf der Tastatur liegen, dann denke daran:
- C befindet sich links von der Gruppe der beiden schwarzen Tasten
- F befindet sich links von der Gruppe der drei schwarzen Tasten
Alle Noten auf dem Klavier sind in Oktaven angeordnet, wobei jede Oktave aus acht Noten besteht (C, D, E, F, G, A, H, C). Je weiter man sich nach links bewegt, desto tiefer ist die Tonhöhe. Nach rechts steigt die Tonhöhe entsprechend an.
Die Noten der rechten Hand werden im Violinschlüssel geschrieben, die der linken Hand im Bassschlüssel. Auf diese Weise können alle Noten auf dem Klavier problemlos notiert werden.
Die wichtigsten erkenntnisse:
- Die Klaviertöne sind mit Buchstaben versehen und alle Tastaturen verwenden die gleichen 7 Buchstaben
- Alle Tastaturen verwenden das gleiche Muster aus weißen und schwarzen Tasten
- Wir können jede Position auf der Tastatur anhand von nur zwei Noten identifizieren
Erlernen der grundlagen
Der violin- und Bassschlüssel
Am Anfang eines Klavierstücks siehst du oft zwei Symbole. Dies sind der Violinschlüssel und der Bassschlüssel. Der Violinschlüssel wird meist mit der rechten Hand assoziiert, während der Bassschlüssel in der Regel die Noten für die linke Hand angibt.
Das notensystem
Der Violinschlüssel und der Bassschlüssel stehen jeweils links im Notensystem. Letzteres besteht aus fünf horizontalen Linien mit vier Zwischenräumen. Wenn beide Notensysteme durch eine Klammer zusammengehalten werden, spricht man von einem “großen Notensystem” bzw. von einer Akkolade.
Die position der noten im notensystem
Das mittlere C dient als zentraler Punkt auf dem Klavier und erscheint sowohl im Violin- als auch im Bassschlüssel. In Notenblättern befindet sich das mittlere C auf einer Hilfslinie zwischen den beiden Notensystemen. Im Violinschlüssel (rechte Hand) befindet sich das mittlere C direkt unter dem Notensystem, während es im Bassschlüssel (linke Hand) direkt über dem Notensystem steht. Es verbindet sozusagen beide Schlüssel und ist somit ein wichtiger Bezugspunkt für das Notenlesen und die Koordination zwischen den Händen.
Höhere Töne befinden sich auf dem Klavier rechts, tiefere Töne links. Im Notensystem gehen die Töne schrittweise nach oben bzw. unten und liegen dabei entweder auf einer Zeile oder in einem Zwischenraum.
Wichtige erkenntnisse:
- Der Violinschlüssel ist normalerweise für die rechte Hand und der Bassschlüssel für die linke Hand.
- Jeder Schlüssel befindet sich in einem Notensystem mit fünf Linien und vier Zwischenräumen.
- Wenn die beiden Notensysteme durch eine Klammer verbunden sind, spricht man von einer Akkolade.
- Das mittlere C befindet sich auf einer Hilfslinie zwischen den beiden Notensystemen und dient als Brücke zwischen Violin- und Bassschlüssel.
- Bewegt man sich auf dem Klavier nach rechts, erhält man höhere Noten, bewegt man sich nach links, erhält man tiefere Noten.
Kreuze und Bs
- Bs (♭) senken eine Note um einen Halbtonschritt, d. h. du gelangst zur nächstgelegenen linken schwarzen Taste (oder weißen Taste, falls keine schwarze vorhanden ist). Das Es (E♭) befindet sich z. B. schräg links von E.
- Kreuze (♯) heben eine Note um einen Halbton an und bringen sie zur nächstgelegenen schwarzen Taste auf der rechten Seite (oder zur weißen Taste, wenn es keine benachbarte schwarze Taste gibt). Das Gis (G♯) befindet sich z. B. schräg rechts oben von G.
- Noten ohne Vorzeichen bzw. mit Auflösungszeichen (♮) sind die weißen Tasten, die die Standardtöne ohne jegliche Veränderung darstellen. C♮ ist also das normale C, das sich auf einer weißen Taste befindet.
Noten lernen am klavier
Klaviernoten lassen sich auf vielfältige Weise lernen. Hierbei gibt es in erster Linie folgende Herangehensweisen:
- Notenerkennung
- Orientierungsnoten
- Intervallerkennung
Dieser Leitfaden beschreibt die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden und hilft dir bei der Wahl der besten Methode, um Klaviernoten zu lernen und einfache Klavierlieder zu spielen.
Notenerkennung
Schau dir die folgenden Bilder an und ordne dann die Merksprüche bzw. Merkhilfen den Notennamen zu.
Beachte, dass die Merkhilfen jeweils von unten nach oben gelesen werden und sich entweder auf die Notenlinien oder Zwischenräume beziehen. Die Zwischenraumnoten im Violinschlüssel ergeben z. B. das Wort “Face”.
Und nun zum Bassschlüssel, der demselben Prinzip folgt, aber mit anderen Notennamen:
Orientierungsnoten
Das Erlernen von Orientierungsnoten ist eine beliebte und effiziente Methode zum Erlernen von Klaviernoten. Anstatt sich jede Note auf dem Klavier zu merken, konzentrierst du dich auf einige wenige Orientierungsnoten. Unten siehst du ein großes Notensystem mit dem Violinschlüssel und dem Bassschlüssel. Mithilfe der Notenschlüssel kannst du zwei wichtige Orientierungsnoten finden: Das Violin-G und das Bass-F. Der Violinschlüssel markiert die Note G, die auf der zweiten Linie von unten liegt. Die Form dieses Teils des Notenschlüssels sieht ein wenig wie ein G aus, wodurch man sich die Note gut merken kann.
Um das Bass-F zu finden, schaust du dir an, wo die beiden Punkte des Bassschlüssels sitzen. Zwischen diesen Punkten liegt das Bass-F. Auch hier kannst du die Punkte gedanklich mit dem Notenschlüssel verbinden und dir die Form eines F vorstellen, um dir den Notennamen zu merken.
Sobald du deine Orientierungsnote gefunden hast, kannst du von hier aus aufwärts oder abwärts zählen, um den gewünschten Notennamen zu finden:
Intervallerkennung
Ein Intervall ist der Abstand zwischen zwei Noten. Zu lernen, wie Intervalle klingen und aussehen, ist ein wertvolles Hilfsmittel, um das Lesen von Klaviernoten zu lernen. Anstatt dich auf einzelne Notennamen zu konzentrieren, kannst du deine Augen und Ohren trainieren, um diese Muster schnell zu erkennen.
Ein wichtiges, in der Musik häufig vorkommendes Intervall ist die Terz. Dieses Intervall lässt sich leicht erkennen: Im Notensystem bedeutet eine Terz einen Sprung von einer Zeile zur nächsten oder von einem Zwischenraum zum nächsten. Dies nennt man einen Terzsprung.
Beispiele für leicht zu lesende Intervalle:
- Sekunde: Dies ist die kleinste Bewegung im Notensystem. Hierbei bewegt sich eine Note von einer Linie zum nächstgelegenen Zwischenraum (oder umgekehrt).
- Quinte: Die Quinte ist ein Intervall, das 5 Tonstufen umfasst, z. B. von F nach C. Sie hat einen starken, offenen Klang.
- Oktave: Eine Oktave ist ein Intervall aus 8 Schritten, z. B. von D zu D’.
Anhand von Intervallen kannst du feststellen, ob die Musik aufwärts oder abwärts, schrittweise oder sprunghaft verläuft. Diese Methode ist intuitiver und lässt sich gut mit der Orientierungsnoten-Methode kombinieren. Zuerst identifizierst du die erste Note und folgst dann der Form der Musik auf der Grundlage der Intervalle, sodass deine Finger ganz natürlich auf diese Muster reagieren. Auf diese Weise kannst du flüssig spielen, ohne ständig jede Note benennen zu müssen, und kannst das Noten lesen am Klavier effektiv üben.
Unsere Skoove-Lektion zum Lied „Twinkle Twinkle Little Star “ ist eine fantastische Möglichkeit, das Erkennen von Intervallen zu üben.
Wenn du den Übergang von einer Note zur nächsten mithilfe von Intervallen beherrschst, kannst du einigegrundlegende Klavierakkorde ausprobieren, für die du mehr als eine Note auf einmal spielen musst.
Notenwerte: ganze, halbe und viertelnoten
- Ganze note: Eine ganze Note wird durch einen offenen (hohlen) Notenkopf ohne Notenhals dargestellt. Sie dauert in der Regel vier Schläge. Bei einem 4/4-Takt hältst du die Note also den ganzen Takt lang.
- Halbe note: Eine halbe Note hat einen offenen Notenkopf und einen Notenhals. Sie dauert zwei Schläge und ist damit nur halb so lang wie die ganze Note.
- Viertelnote: Eine Viertelnote weist einen ausgefüllten Notenkopf mit Notenhals auf und ist 1 Schlag lang. Ein 4/4-Takt lässt sich somit mit 4 Viertelnoten füllen.
Diese Notenwerte sind von grundlegender Bedeutung für das Lesen und Spielen von Musik. Sie helfen dir dabei, ein Musikstück im richtigen Rhythmus zu spielen und das Timing zu wahren.
Die besten methoden zum merken von noten
1. Tipps zum notenlesen
Sobald du mithilfe der Intervallerkennung von einer Note zur nächsten lesen kannst, bietet es sich an, Muster aus 3 oder 4 Noten zu bilden – sogenannte Phrasen. Am leichtesten geht dies, wenn du nur Rhythmen aus Viertel-, halben und ganzen Noten spielst. Konzentriere dich nicht zu sehr auf die linke Hand, sondern spiele langsam und bedacht.
Unsere Skoove-Lektion zu Mozarts Sonate Nr. 11 eignet sich ideal zum Merken von Klaviernoten!
2. Dimensionales lernen
Das Konzept des dimensionalen Lernens bedeutet, dass es diverse unterstützende Fähigkeiten gibt, die dir beim Üben helfen können. Die folgenden Fähigkeiten bzw. Aspekte bieten dir eine breitere, umfassendere Lernerfahrung:
- Tastenorientierung
- Gespür für die Tonart
- Gehörbildung
- Fingerübungen
3. Tastenorientierung
Dies bedeutet, dass dir die Anordnung auf der Tastatur vertraut ist. Wenn man beispielsweise auf dem mittleren C beginnt und eine Quarte nach oben geht, landet man beim F (beim Auf- und Abwärtszählen werden immer Anfangs- und Endnote mitgezählt). Das Ziel ist es, diese Noten auf dem Klavier zu finden, ohne nach unten zu schauen.
Ein guter Ausgangspunkt für diese Übung ist das Erlernen von Klavier-Tonleitern. Versuche doch mal, während der Tonleiter wahllos anzuhalten und die Note zu nennen, auf der du dich gerade befindest – ohne dabei auf die Tastatur zu schauen.
4. Gespür für die tonart
Zu wissen, in welcher Tonart man sich befindet, ist eine der wichtigsten Methoden, um sich einfache Klaviernoten zu merken. Jemand, der fließend Noten lesen kann, merkt sich nicht nur rasch die Noten, sondern nutzt auch sein Wissen über die Tonart, um die wahrscheinlichsten Noten in einem Stück vorherzusagen. Ein Stück in G-Dur beispielsweise endet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem G. Wenn du einfache Klavierstücke in G-Dur spielst, wie z. B. „Twinkle, Twinkle, Little Star“, ist die letzte Note in der Regel ein G. Diese Vertrautheit mit der Tonart hilft Pianisten, die richtigen Noten leichter zu erkennen.
5. Gehörbildung
Gehörbildung ist etwas, mit dem sich jeder Musiker befassen sollte. Zwischen der Verarbeitung des Notenlesens und der Koordination der Fingerbewegungen wird sie leicht übersehen.
Trainiere dein Gehör, indem du die ersten vier Takte des Songs „Tainted Love“ von Soft Cell spielst. Diesen findest du hier auf Skoove.
Das Tolle an Skooves Online-Klavierlektionen ist, dass auf das Verständnis des Rhythmus und der allgemeinen Form der Musik geachtet wird. Der Lerneffekt liegt nicht so sehr in der Genauigkeit des gewünschten Klangs, sondern vielmehr im Prozess und den daraus gewonnenen Erkenntnissen.
6. Fingerübungen
Damit das Lesen von Intervallen richtig funktioniert, darfst du natürlich nur einen Finger auf jede Taste legen. Das klingt einfach, kann sich aber anfangs ziemlich unnatürlich anfühlen. Wenn du Probleme mit der Genauigkeit beim Noten lesen hast oder nur langsam vorankommst, könnte dies ein Grund dafür sein. Denke also stets daran, für jede Note nur einen Finger zu benutzen. Regelmäßiges Üben von Klavier-Tonleitern ist hierbei sehr hilfreich!
7. Gedächtnisstützen verwenden
Und natürlich kann es immer hilfreich sein, die Gedächtnisstützen zu verwenden, die bereits im Abschnitt „Notenerkennung“ dieses Blogbeitrags besprochen wurden.
Häufige fehler beim klaviernoten lernen
Hier findest du eine Liste der häufigsten Fehler, die Anfänger beim Klavierspielen machen, und wie sie sich vermeiden lassen:
- Angespannte finger: Das Spielen mit verkrampften, flachen Fingern verlangsamt den Lernfortschritt. Halte deine Finger entspannt und gekrümmt.
- Zu schnelles spielen: Widerstehe dem Drang, schnell zu spielen. Beginne langsam, um ein Muskelgedächtnis aufzubauen und Fehler zu vermeiden.
- Übermäßiger fingerdruck: Nutze beim Drücken der Tasten die Armkraft und nicht nur deine Finger. Dadurch vermeidest du Übermüdung und trainierst gleichzeitig deine Ausdauer.
- Inkonsequentes üben: Übe täglich, auch wenn es nur 10 Minuten sind, um deine Fähigkeiten deutlich zu verbessern.
- Immer auf demselben schwierigkeitsgrad bleiben: Sobald du ein Stück beherrschst, solltest du dich an ein neues wagen, um Fortschritte zu erzielen.
- Zu schwere stücke auswählen: Wähle Lieder, die deinem Können entsprechen, um Frustration und schlechte Gewohnheiten zu vermeiden.
- Ständiger blick auf die tasten: Arbeite daran, die Noten auswendig zu lernen, damit du nicht ständig nach unten schauen musst.
- Nur in C-Dur spielen: Auch wenn C-Dur einfacher ist, weil es hier keine Bs und Kreuze gibt, solltest du auch andere Tonarten ausprobieren, um deinen musikalischen Erfahrungshorizont zu erweitern.
Noten lesen können – und dann?
Nun, da du alle Noten auf dem Klavier kennst, wird das Lesen von Noten und das Spielen vom Blatt deutlich einfacher. Das Notenlesen ist jedoch nur ein Teil des Lernens. Intention, Emotion, Kommunikation und Verbindung sind entscheidende Elemente des Klavierspiels, die nicht unbedingt schriftlich notiert sind.
Um diese Aspekte zu erkunden, kannst du dir die Skoove-App herunterladen und unsere Testversion ausprobieren! Sie bietet eine große Auswahl an Liedern und Lektionen, darunter einige ausgezeichnete Kurse zurVerbesserung der Klaviertechnik. Hierbei kannst du dir diverse Aufführungen ansehen, das Tempo beim Lernen verlangsamen, und die in diesem Beitrag besprochenen Tipps anwenden.
Viel Spaß beim Noten lernen!
Autor dieses Blogbeitrags:
Vicki Young
Vicki Young ist Pianistin und Sängerin mit einem Abschluss in Musik von der University of Sheffield. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in London, Großbritannien. Vicki ist freiberufliche Kommunikations- und Marketingfachfrau und hat mit einer Reihe von Organisationen im Musik- und Wohltätigkeitssektor zusammengearbeitet.
Veröffentlicht von Lidia Ogn vom Skoove-Team