Während Bach, Mozart und Beethoven weltweit bekannte Namen sind, wurden talentierte weibliche Pianisten nie so sehr ins Rampenlicht gestellt wie ihre männlichen Kollegen.
Auch wenn es im späten 18. Jahrhundert tatsächlich nicht viele Pianistinnen gab, inzwischen haben sich die Zeiten sehr geändert. Einige der größten Klavierspieler, die je auf der Bühne standen, waren Frauen. Leider hat die von Männern dominierte Welt der Pianisten ihnen den großen Ruhm versagt, den beliebte männliche Klavierspieler erhielten.
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Um den Internationalen Frauentag zu feiern, haben wir eine Liste der größten Pianistinnen unserer Zeit zusammengestellt – diese gilt natürlich auch an jedem anderen Tag des Jahres. Bevor es losgeht, wollen wir gern von dir wissen: Wer ist deine Lieblingspianistin?
Martha Argerich
Martha Argerich ist vermutlich die heute bekannteste Pianistin. Geboren 1941 in Argentinien, erwies sie sich schon bald als musikalisches Wunderkind und begann bereits mit 8 Jahren professionell aufzutreten. Mit 14 ging sie nach Europa, um ihre Kenntnisse unter der Anleitung von Arturo Benedetti Michelangeli und Friedrich Gulda weiter auszubauen.
Während ihres Lebens erhielt Martha Argerich viele renommierte Ehrungen und Preise. So gewann sie 1957 den Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni und die Geneva International Music Competition. Im Jahr 1965 siegte sie beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau.
In ihrer Karriere gewann sie zudem drei Grammy Awards: 1999, 2004 und 2005! Zu großen Ehren kam sie auch in Japan. Dort erhielt sie 2005 den Kulturpreis Praemium Imperiale der Japan Art Association in der Kategorie Musik. Diese Auszeichnung wird auch als „Nobelpreis der Künste“ bezeichnet. Außerdem ehrte sie die japanische Regierung im gleichen Jahr mit dem Orden der Aufgehenden Sonne.
Seit 1999 gibt es in Buenos Aires einen jährlichen Klavierwettbewerb unter ihrem Namen und zwei Jahre später begann sie ein Musikfestival mit ihrem Namen in der argentinischen Hauptstadt zu leiten.
Inzwischen ist Martha Argerich 79 Jahre alt, aber noch immer gibt sie ausverkaufte Konzerte und begeistert das Publikum auf der ganzen Welt mit ihren Interpretationen klassischer Klavierstücke. Wie zum Beispiel hier:
Hier kannst du mehr über Martha erfahren.
Khatia Buniatishvili
Die georgisch-französische Pianistin Khatia Buniatishvili ist eine weitere begnadete Klassikkünstlerin unserer Tage. Geboren 1987 in Georgien, begann sie mit 3 Jahren Klavier zu spielen. Sie erwies sich als Naturtalent und hatte ihren ersten professionellen Auftritt bereits im Alter von 6 Jahren. Ihre überwältigende Darbietung begeisterte bald die Menschen in vielen Ländern, mit 10 gab sie ihr erstes internationales Konzert.
Ihr Aufstieg zu internationalem Ruhm begann jedoch erst etwa elf Jahre später. Im Jahr 2010 nahm sie am Internationalen Anton Rubinstein Wettbewerb in Tel Aviv teil. Dort gewann sie den 3. Preis – und die Herzen des Publikums. Weil der Charakter und die Kraft ihrer Darbietung die Zuschauer so sehr fesselten, bekam die Pianistin den Publikumspreis.
Nach diesem Wettbewerb wurden immer mehr Menschen auf der ganzen Welt auf Khatia Buniatishvilis großes Talent aufmerksam. Noch im gleichen Jahr wurde sie eingeladen, an der Carnegie Hall in New York City zu spielen. Ein Jahr später trat sie beim Internationalen Klavierfestival La Roque-d’Anthéron in Frankreich auf. Inzwischen reißen sich Konzertveranstalter weltweit um die Auftritte der Pianistin. Hier kannst du dir einen Eindruck von einem ihrer Konzert machen:
Khatia Buniatishvili ist sehr daran interessiert, das Publikum von heute für klassische Musik zu begeistern. So war 2015 ihr Klavierspiel auf dem Song „Kaleidoscope“ von Coldplay auf deren Album „A Head Full Of Dreams“ zu hören. Zudem arbeitete sie beim Projekt „Art on Ice“ 2014 mit olympischen Eiskunstläufern zusammen. Hier siehst du ein Beispiel:
Hier kannst du mehr über Khatia erfahren.
Hélène Grimaud
Hélène Grimaud wurde 1969 in Aix-en-Provence geboren, einer Universitätsstadt im Süden Frankreichs. Sie besitzt die Fähigkeit der Synästhesie, einer seltenen Form der Sinneswahrnehmung. Dadurch sieht sie Musik als unterschiedliche Farben und kann Kompositionen viel besser auswendig lernen als andere.
Sie begann mit dem Klavierunterricht an der örtlichen Musikschule und erwies sich bald als talentierte Pianistin. Schon mit 13 Jahren besuchte sie deshalb das renommierte Pariser Konservatorium, einer Hochschule für Musik und Tanz.
Mit 16 gewann Hélène Grimaud ihren ersten Klavierwettbewerb. Zwei Jahre später gab sie ihren ersten Konzertabend in Japan. Durch diesen Auftritt wurde der weltberühmte Dirigent Daniel Barenboim auf sie aufmerksam und er lud sie ein, gemeinsam mit dem Orchestre de Paris zu spielen.
Das war der Startpunkt ihrer Musikkariere. Seitdem tritt sie regelmäßig mit nahmhaften Dirigenten und den besten Orchestern der Welt auf. Ihre musikalischen Projekte führten sie schon mit Künstlern wie Rolando Villazón, Sol Gabetta, Truls Mørk, Jan Vogler, Clemens Hagen, Gil Shaham, Gidon Kremer und den Brüdern Capuçon zusammen.
Die französische Regierung ehrte sie für ihren Beitrag zur klassischen Musik mit der Aufnahme als Ritter in die nationale Ehrenlegion – der höchste Verdienstorden Frankreichs.
Auszeichnungen bekam sie aber auch in vielen anderen Ländern. So erhielt sie für ihre Klavieraufnahmen verschiedene Preise weltweit. Dazu gehören der Cannes Classical Recording of the Year Award, der Diapason d’or (Goldene Stimmgabel), der Choc du Monde de la musique, der Grand Prix du disque, der Midem Classic Award, der Record Academy Prize (Tokio) sowie der Echo Klassik.
Bis heute gibt Hélène Grimaud spektakuläre Konzerte für ihre zahllosen Fans auf der ganzen Welt. Schaue dir hier einen ihrer Auftritte an:
Mehr über Hélène Grimaud kannst du hier erfahren.
Yuja Wang
Die chinesische Pianistin Yuja Wang wurde 1987 in eine musikalische Familie geboren. Sie begann mit 6 Jahren Klavier zu spielen und setzte später ihre weitere musikalische Ausbildung in Kanada und den USA fort. So studierte sie bei Gary Graffman am Curtis Institute of Music in Philadelphia.
Ihr internationaler Durchbruch gelang ihr 2007 mit gerade mal 20 Jahren. Damals sollte eigentlich die berühmte Pianistin Martha Argerich zusammen mit dem Boston Symphony Orchestra in den USA auftreten. Wegen ihrer körperlichen Erschöpfung hatte allerdings ihr Arzt geraten, den Auftritt abzusagen. Yuja Wang durfte einspringen und überzeugte mit einer intelligenten und kraftvollen Interpretation von Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1. Die Aufführung wurde gefeiert und Yuja Wang war auf einmal ein Star.
Zwei Jahre später unterzeichnete die Pianistin einen Exklusivvertrag mit dem Label Deutsche Grammophone. Seitdem hat sie ihren Platz unter den besten Pianisten der Welt mit zahlreichen hochgelobten Aufnahmen und Konzerten bekräftigt.
Das vielleicht eindrucksvollste Talent unter ihren vielen Fähigkeiten ist ihre Begabung schnell zu spielen. Yuja Wang kann sehr komplexe Stücke in halsbrecherischer Geschwindigkeit vortragen, ohne einen einzigen Fehler zu machen. Diese Fähigkeit hat ihr nicht von ungefähr den Spitznamen „Flying Fingers“ eingebracht. Schaue dir einfach mal an, wie sie hier den „Hummelflug“ spielt. Es wird dir schwer fallen, ihren Fingern zu folgen, wenn sie über die Tasten fliegen:
Mehr über Yuja Wang kannst du hier nachlesen.
Maria João Pires
Maria João Pires ist eine portugiesisch-schweizerische Pianistin, die sich ihren Platz in der Welt der klassischen Musik erspielt hat. Geboren 1944 in Lissabon, begann sie bereits früh Klavier zu spielen. Ihren ersten Soloauftritt hatte sie bereits mit 5 Jahren. Zwei Jahre später spielte sie bei einer öffentlichen Aufführung in der portugiesischen Stadt Oporto Mozarts Klavierkonzerte. Als sie 9 war, erhielt sie den landesweit wichtigsten Preis für junge Musiker.
Von 1953 bis 1960 studierte Maria João Pires bei Campos Coelho am Lissaboner Konservatorium. Danach setzte sie Ihr Musikstudium in Deutschland fort.
International bekannt wurde die Pianistin 1970, als sie den ersten Preis beim Beethoven Bicentennial Competition in Brüssel (aus Anlass des 200. Geburstags von Beethoven) gewann. Ihr Auftritt ließ Konzertveranstalter weltweit aufhorchen. Wenig später gab sie Konzerte mit großen Orchestern in den USA, Kanada, Europa, Israel und Japan.
Kritiker aus aller Welt loben Maria João Pires für ihre einzigartigen Interpretationen der Werke von Chopin, Mozart und Schubert. Aber neben ihrer musikalischen Performance hat die Pianistin weitere eindrucksvolle Talente. So besitzt sie ein sehr ausgeprägtes Gedächtnis und eine außergewöhnliche Flexibilität: Im Jahr 1999 sollte sie bei einem als öffentliches Lunchkonzert angekündigten Probe in Amsterdam spielen. Doch in dem Moment als der Dirigent das Orchester beginnen ließ, wurde ihr klar, dass sie sich auf ein ganz anderes Stück vorbereitet hatte! Aber statt verzweifelt abzubrechen, konzentrierte sie sich kurz – und spielte das richtige Stück aus dem Gedächtnis. Ihre Performance war trotz des Schrecks hervorragend, ein weiteres Zeichen für ihr einzigartiges Talent an den Tasten.
Das Ereignis wurde in einem Film dokumentiert und 1999 online veröffentlicht. Lange Zeit wurde er kaum beachtet, aber 2013 ging er auf einmal viral, weil einige Medien darüber berichtet hatten.
Falls du jetzt hoffst, Maria João Pires selbst einmal live erleben zu können, müssen wir dich leider enttäuschen. Sie entschied sich 2018, nicht mehr öffentlich aufzutreten, weil die Konzerte ihr zu viel Stress bereiteten. Zumindest kannst du dir aber hier ihren Auftritt in Amsterdam noch einmal anschauen:
Mehr über Maria João Pires kannst du hier erfahren.
Musikalisch neu motiviert?
Wenn dich diese talentierten Frauen begeistern und du daduch Lust bekommst, selbst mit dem Klavier spielen anzufangen oder es zu verbessern, dann kann Skoove dich dabei unterstützen.
Mit Skoove lernst du in deinem eigenen Tempo Klavier zu spielen. Hier erfährst du sogar, wie du jedes Stück auch ohne Notenlesen spielen kannst – nur durch Zuhören: mit den Übungen für Fortgeschrittene, in denen du lernst, nach Gehör zu spielen.
Melde dich einfach hier an, mache dein Klavier, Piano oder Keyboard bereit und schon kann es losgehen!
Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene
Es ist egal, ob du gerade anfangen willst, Klavier zu spielen oder ob du eine erfahrene Klavierspielerin oder ein Pianoprofi bist. Skoove stellt dir eine ausgedehnte Sammlung an Übungen für alle Könnensstufen bereit. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – Skoove bringt dich weiter.
Falls du zum ersten Mal am Klavier sitzt, beginne einfach mit dieser einfachen Übung, „Lean on me“ von Bill Withers:
Wenn du die Grundlagen des Klavierspielens schon kennst, kannst du lernen, aufwändigere Songs zu spielen. Eine sehr gute Wahl ist „Das Model“ von Kraftwerk mit ausladenden Arpeggios, die über mehrere Oktaven gehen.
Wenn du lernst, diese Stücke zu spielen, hört Skoove dir aktiv zu und gibt dir Feedback in Echtzeit zu den Dingen, die dir schon gut von der Hand gehen und wo du dich noch verbessern kannst. Als dein persönlicher Online Coach wird Skoove dir helfen, dass deine Hände sich wie bei einem Meisterpianisten über die Tasten bewegen – wenn du die nötige Zeit und Anstrengung mitbringst.
Komponiere deine eigene Musik
Beliebte Klavierstücke zu spielen ist in der Welt der klassischen Musik nur der erste Schritt. Nach einer Weile wirst du vielleicht Lust bekommen, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen und deine eigene Musik zu komponieren. Auch dabei wird Skoove dir helfen. Du kannst lernen, verschiedene Akkordfolgen zu verwenden und fortgeschrittene musikalische Techniken zum Improvisieren zu nutzen, um damit deine eigenen Melodien zu erschaffen.
Aber am besten ist es, du erlebst es einfach selbst. Melde dich heute hier kostenlos an. Während des Testzeitraums kannst du 7 Tage lang alle Premium-Funktionen völlig kostenlos nutzen! Wir sind überzeugt, dass du viel Spaß haben und dein Abo verlängern wirst, nachdem du Skoove ausprobiert hast.
Und die Liste geht weiter…
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* Bildnachweis: Adriano Heitman
Autorin dieses Artikels:
Georgina St George hat gefühlt schon ihr ganzes Leben lang Klavier gespielt. Sie hat eine erfolgreiche Klavierschule an der Südküste Englands, wo sie ihre Leidenschaft für die Musik, das Komponieren und Live-Auftritte gern an ihre Schüler*innen weitergibt. Ihre Musik war Teil von über 100 Fernsehsendungen, ihre Musicals wurden in New York und am Londoner West End aufgeführt.